Der Faire Handel

Der Faire Handel ist ein kontrollierter Handel, bei dem an Kleinproduzent*innen und benachteiligte Arbeitnehmer*innen in Entwicklungsländern zuallererst gerechte Preise gezahlt werden, die diesen ein Leben ohne Not ermöglichen. Fairer Handel umfasst landwirtschaftliche Erzeugnisse ebenso wie Produkte des traditionellen Handwerks und weitet sich zunehmend auf neue Bereiche wie z.B. Textilien aus. Um am Fairen Handel teilnehmen zu können, schließen sich die benachteiligten Kleinbäuer*innen und Kunsthandwerker*innen zu Kooperativen oder Genossenschaften zusammen, um ihre Produkte gemeinsam vermarkten zu können.

Häufig werden sie dabei von nationalen Nichtregierungsorganisationen unterstützt, die z.B. Weiterbildungsangebote wie Qualitätskontrolle, Selbstbehauptung für Frauen oder Bioanbau anbieten und die Vermarktung und den Export organisieren. Ein Teil des Mehrerlöses aus dem fairen Handel wird von den Selbsthilfeorganisationen für Gemeinschaftsprojekte verwendet, dazu gehören die u.a. die Errichtung von Schulen, der Bau von Straßen, Gesundheitsversorgung und Bildung, sowie die Sicherung der Trinkwasserversorgung. 

Internationale Sozial- und Umweltstandards werden in der Fairtrade-Produktion als Mindeststandard angesehen und übertroffen. Fair gehandelte Lebensmittel werden umweltschonend angebaut. Die überwiegende Mehrheit ist mittlerweile auch biozertifiziert.

 

Wo finde ich fair gehandelte Waren?

Verkauft werden fair gehandelte Produkte in Weltläden. Außerhalb von Weltläden (z.B. in Bioläden, Supermärkten und in der Gastronomie) sind sie an einer Reihe von fairen Produktsiegeln erkennbar. 

Hier Grafik Kleine Siegelkunde einfügen!

 

Der Faire Handel im Überblick:Logo der WFTO

Die 10 Standards der World Fair Trade Organization (WFTO) definieren die Grundlagen des Fairen Handels. Die Kurzform findest du hier, eine ausführliche Formulierung findet man mit einem Klick auf das nebenstehende Logo (auf Englisch).

  1. Chancen für wirtschaftlich benachteiligte Produzenten schaffen Transparenz und Verantwortlichkeit
  2. Partnerschaftliche Handelspraktiken
  3. Zahlung fairer Preise
  4. Ausschluss von ausbeuterischer Kinderarbeit und Zwangsarbeit
  5. Geschlechtergleichheit, Versammlungsfreiheit
  6. keine Diskriminierung
  7. Bessere Arbeitsbedingungen
  8. Förderung der Fähigkeiten und Weiterbildung
  9. Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit
  10. Umweltschutz

 

Die Geschichte des Fairen Handels

Der faire Handel hat seit seinen Anfängen in den 70er Jahren schon einen langen Weg hinter sich gebracht: Gab es erst nur kleine, häufig mobile Verkaufsstellen, so gibt es jetzt in Deutschland hunderte von Weltläden und tausende Verkaufsstellen mit fair gesiegelten Waren. Aber trotz aller Veränderungen, die Grundidee ist dieselbe geblieben:
Wenn benachteiligte Produzent*innen in den Ländern des globalen Südens gerechter für ihre Arbeit entlohnt werden, können sie dem Teufelskreis der Armut entfliehen und für sich, ihre Familie und ihre Regionen vorsorgen und entwickeln.

Gleichzeitig ist der Faire Handel ein Beispiel für nachhaltigen, d.h. sozialen, umweltverträglichen und wirtschaftlich sinnvollen Handel. Zum Fairen Handel gehört zentral außerdem auch immer die Bildungsarbeit und die politische Lobby-Arbeit. Wie zwei Seiten einer Medaille gehören diese Aspekte untrennbar zusammen.

Der Faire Handel ist somit ein besonders gutes und handfestes Beispiel für nachhaltiges Handeln!